Weiblich systemisch arbeiten und leben

Worüber sich viele schnell einig werden: systemisch arbeiten in der Beratung (damit ist ganz allgemein Beratung, aber auch Supervision, Coaching und Therapie gemeint) ist anders, als aus anderen Perspektiven an die Beratung zu gehen. Mittlerweile sind Jahrzehnte vergangen, in denen dies in vielfältigen Facetten ausgearbeitet wurde. Auch über unterschiedliche Herangehensweisen aufgrund geschlechtsspezifischer Sozialisation wurde viel gearbeitet und geschrieben. Muss man nun diese beiden Unterscheidungen einfach addieren oder ergeben sich für die systemisch-weiblichen Perspektiven noch ganz andere Zugänge? Und hört diese spezifische Sichtweise – welche immer es ist – bei der Beratungsarbeit auf? Geht das überhaupt? Inwiefern prägt die Auseinandersetzung aus systemisch-weiblicher Sicht unseren Alltag? Was ist anders?

Zu diesen Fragen wollen wir auf diesen beiden Seiten Gedanken und Ideen sammeln und diskutieren.

Ein Gedanke zu „Weiblich systemisch arbeiten und leben“

  1. Ich finde für mich bedeutend, eine systemisch konstruktivistische Sichtweise in der professionellen Arbeit zu haben.
    Diese ist aber zudem kontextspezifisch zu sehen. Um welchen Kontext geht es da? Was bewirkt der überordnend bestimmende Kontext an Systemik?
    Ich arbeite deshalb z.B. als Approbierte bewusst nicht in der privaten oder gesetzlichen Kassenversorgung, um nicht mit der kontextuellen pathologischer Prägung arbeiten zu müssen, die ich gerade systemisch nicht teilen kann, z.B. Diagnosekategeorien, Pathologiefokus und darauf bezogene Verfahrens-Richtlinien usw.
    Auch in privaten Zusammenhängen sind über den Systemischen Blick auf soziale Situationen hinaus, die kontextuellen Machtverhältnisse mit zu berücksichtigen. Das erst zu sehen kann einen stärker und klarer machen. In jedem Falle sind die Perspektiven, Einflussmöglichkeiten von Menschen nicht gleich und systemische Zirkel nicht gleichermaßen gegenseitig bestimmt. Es so z.B. in Beziehungen zu sehen, würde zu Irrtümern und und Fehlschlüssen führen. Dennoch hilft es auch hier sehr die systemischen Prinzipien der Wirklichkeitskonstruktion zu verwenden.

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